Geschichte der Funkmikrofone
Das Funkmikrofon ist eine konsequente Weiterentwicklung der Mikrofone. Der Unterschied liegt dabei in der Übertragung. Denn das Funkmikrofon überträgt Sprache und Klänge nicht über ein Kabel, sondern sendet diese an einen Empfänger, an dem häufig ein Mischpult angeschlossen ist. Dort werden die Signale umgewandelt und über Lautsprecher ausgestrahlt.
Die Geschichte des Funkmikrofons geht bis zu technische Versuche in den 1960er-Jahren zurück. Der deutsche Anbieter Sennheiser war damals einer der ersten, der ein funkgesteuertes Mikrofon testete. Schon Ende der 1960er- und in den 1970er-Jahren wurden diese und andere Funkmikrofone bei TV-Sendungen eingesetzt. In der ZDF Hitparade wurde in den 1970er-Jahren beispielsweise über Funkmikrofone live gesungen.
Einen Boom erlebte die Geschichte des Funkmikrofons mit den Musicals und Rock-Shows der 1980er- und frühen 1990er-Jahre. Um die Shows interessanter und damit kabelunabhängiger gestalten zu können, wurde das Funkmikrofon zu einem der wichtigsten technischen Helfer. Bis heute setzt sich der Trend fort, bei Musikveranstaltungen sowie bei Diskussionsrunden oder Außenmoderationen immer häufiger funkgesteuerte Mikrofone einzusetzen.
Grundsätzlich können alle Mikrofonarten als Funkmikrofon gebaut werden. Erforderlich ist nur eine Sendetechnik. In der Geschichte des Funkmikrofons haben sich aktuell mehrere Möglichkeiten zur drahtlosen Tonübertragung herauskristallisiert: Handsender im Mikrofon, Taschensender mit Kopfbügelmikrofon, Ansteckmikrofon (Lavalier-Mikrofon) und Instrumentenkabel. Ansteckmikrofone werden beispielsweise bei TV-Produktionen genutzt, Handsender und Instrumentenkabel sind bei Live-Auftritten von Musikern gängig, in Musicals werden Headsets mit Taschensendern genutzt.
Die Geschichte des Funkmikrofons wird jedoch von der Einführung der LTE-Technik überlagert. Denn diese nutzt die gleichen Frequenzbereiche. Je nach Ort, Funkmikrofonmodell und zugeteilter/genutzter Frequenz kann es zukünftig zu Störgeräuschen oder Aussetzern kommen. Um diese Probleme zu minimieren, waren die Frequenzen älterer Funkmikrofone nur bis 2015 zugelassen. Neue Geräte dürfen in Deutschland nur noch auf den unproblematischen Duplexmitten zwischen 823 und 832 MHz senden. Diese Frequenz ist bis Ende 2021 garantiert.